„Welt der schönen Künste“ (getöpfert Herbst 2014)
Das Motiv auf dieser Schale habe ich schon über 14 Jahre im Kopf, und genauso lange fliegen beim Betrachten die Schmetterlinge im Bauch.
.Bis zum Herbst diesen Jahres hätte ich nicht auch nur ansatzweise im Traum daran gedacht (und auch nicht gekonnt) solch ein Kunstwerk einmal auf eine Bonsaischale zu malen.
Bei dem Motiv handelt es sich um ein Werk von „Kanó Eichó“ ca. 1821 – Okayama/Japan. Eichó malte dieses Motiv auf einen zweiteiligen Wandschirm, bestehend aus sechs Paneelen – insg. 376 cm lang und 171,5 cm hoch. Bei dieser Technik handelt es sich um eine Tuschmalerei auf Papier.
Das Bild stellt chinesische Weisen dar die sich an den Fertigkeiten eines edlen Herren erfreuen, der Musik, der Kalligraphie und der Malerei. Die Gruppe auf dem ersten nach vorne schauenden Bild sind wahrscheinlich Poeten beim Schachspiel. (ich nehme an, Eichó hat all diese Figuren etwas karikiert und ihnen damit einen ganz speziellen und individuellen Ausdruck verliehen).
Kannó Eichó war ein sehr eigenwilliger Maler, der sich zu dem damaligen Zeitpunkt dem vorherrschenden klassischen chinesischen Malstil entzog. Er entwickelte seinen eigenen charakteristischen Malstil, auch die verwendeten Tuschfarben waren kräftiger aufgetragen.
Ich bin jetzt natürlich nicht so vermessen und der Meinung, ich könnte solch ein Kunstwerk in Technik und Ausführung mal eben so auf eine Bonsaischale malen. Was ich aber empfunden habe sind die Schmetterlinge im Bauch beim Malen, die waren da.
Beim Malen schon eingetaucht in die wundersame Welt der chinesischen Künste ist es wie eine Reise in eine vergangene Welt. Wenn auf einer leeren Fläche Figur um Figur auftaucht, und die Schale zum Leben erwecken, dann kommt man in einen „Malflow“.
Hier nun die kleine Schale Nr. 075 Die Literaten Maße: 21,5 cm x 21,5 cm x 15 cm – Technik: verschiedene Schwarzglasuren – gebrannt bei 1220° C
Diese Schale ist für mich persönlich der töpferische Höhepunkt des Jahres 2014.
Legenden und Träume. - Legends and Dreams.
Große Freude hat es schon gemacht, sie zu töpfern, doch schon während des Töpferns hab ich mich gefragt, was pflanzt man in solch eine Schale?
Sollte man seine Zeit verbringen etwas zu töpfern, was man nicht braucht? Ich denke, ich habe sie getöpfert ihrer selbst Willen. Es war jetzt nicht mehr die Frage ihrer Nützlichkeit, sondern sie wollte aus sich selbst heraus, ohne eine große Bedeutung zu haben getöpfert werden.
Und da steht sie nun, bedeutungslos, und doch lässt sie einen großen geistigen Freiraum, einzubinden in Räumen, in denen wir leben, die wir schmücken, um einen Kreis zu bilden, in dem wir uns wohl fühlen.
Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, ob als Ikebana-Vase, Pflanzschale oder Wohnungsaccessoire, alles ist möglich, und erst der Besitzer gibt ihr die Wertigkeit, die er vielleicht sucht, um sich einen Raum zu schaffen, in dem er unzensiert seinen Träumen nachgeben kann.
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It was a great pleasure to make it, but while I was still working on it I asked myself: what kind of plant should be placed into such a pot?
Should we spend our time making something we do not need? I think I have created it just for its own sake. It was no question of usefulness anymore but the pot itself wanted to be made, without any great meaning.
And here it is now, meaningless, but it gives us a lot of mental freedom to integrate it into the rooms we decorate and live in, to create a sphere in which we are comfortable.
There are no limits to phantasy, wether we use it as an Ikebana vase, plant pot or livingroom accessory, everything is possible and only the owner attaches importance to it, using it when he creates a room for himself in which he can give way to his uncensored dreams.
DurchmesserDiameter der Schale: 17,2 cm x 17,5 cm hoch/hight - getöpfert/pottery: Februar 1991 – Unterglasurmalerei
Translation: Heike van Gunst
Der Löwe, (Schischi) ist in der Symbolik Chinas und Japans eher ein Zwitterwesen, bestehend aus Löwe und Hund (dem chinesischen Pekinesen gleich). Die Löwen, die hier auf der Schale dargestellt werden, haben deswegen wenig Ähnlichkeit mit dem lebendigen Löwen.
So wie auf dieser Schale wurden in China in der Sung-Zeit Löwen dargestellt.
In der Regel werden diese Löwenwesen als Paar abgebildet. Der männliche Löwe wird oft mit einem Horn auf der Stirn abgebildet, der weibliche jedoch nicht.
In Zusammenhangmit anderen Symbolen wie Löwenjunges, Ball, Päonien und Glückswolken werden sie immer in verschiedenen Auffassungen dargestellt. Der Löwe steht für die absolute Stärke, und nicht einmal das Element Wind kann ihm etwas anhaben, deswegen wird er oft zerzaust in "Wellen und Wolkenhaaren" Dargestellt, wie hier auf dieser Schale.
Schale/pot Nr. 075 Chinesische Löwen - Maße/diameter: 15 cm x 15 cm x 12 cm
…das alles durchdringende „TAO“
„Der Geist geht ein zu seinen Toren, der Leib kehrt heim zu seiner Wurzel, wie soll ich da dauern können?“
Schale/pot 087 Das TAO - Durchmesser/diameter: 22 cm x 14,5 cm hoch/hight